Es gibt verschiedene Meinungen zu diesem Thema. Viele Leute versuchten die Antwort auf diese Frage zu finden, warum eigentlich das Wasser im Meer salzig ist. Es gibt eine interessante Geschichte "Warum das Meer salzig ist" von Margret Rettich, die uns diese schwierige Frage beantwortet.

Es waren einmal zwei einfache Leute, die lebten auf einer Insel mitten im Meer.

Einmal, als der Mann vom Fischen kam, hatte die Frau einen Honigkuchen gebacken. Den roch er schon, als er noch auf dem Wasser war.

"Wie gut es hier duftet", sagte er, als er ins Haus trat. Er setzte sich, und die Frau schnitt den Kuchen an. "Wie gut es hier duftet", sagte noch jemand, und der Teu­fel kam durch den Kamin.

Er setzte sich zu ihnen und sagte: "Dein Kuchen hat bis in die Hölle geduftet. Gib mir ein Stück ab." "Nein, der Teufel bekommt nichts von uns", sagte die Frau und schob den Kuchen wieder in die Backröhre.

"Ich will dir auch etwas schenken, wenn du mir ein Stück gibst", bettelte der Teufel.

"Gib ihm ein Stück, dass er verschwindet", sagte der Mann.

Die Frau holte den Honigkuchen wieder heraus und schnitt dem Teufel eine Ecke ab. Da zog der Teufel eine kleine Handmühle aus der Tasche.

"Seht her", sagte er, "wenn ihr den Griff nach rechts dreht, mahlt sie alles, was ihr haben wollt. Dreht ihr den Griff nach links, hört sie damit auf. Sie gehört euch." Und schon war der Teufel mit seinem Kuchenstück ver­schwunden.

Der Mann sagte: "Wirf das Ding weg. Wir wollen nichts haben, was vom Teufel stammt."

Die Frau dachte: Ich will es wenigstens einmal versuchen und tat nur so, als ob sie die Mühle ins Wasser warf. In Wirklichkeit versteckte sie das Geschenk des Teufels unter einem Stein am Strand.

Wenn nun der Mann auf dem Meer beim Fischen war, drehte die Frau heimlich an der Mühle. Sie wünschte sich einmal eine seidene Schürze, einmal rote Pantoffeln und einmal silberne Haarspangen. Sie versteckte die Sachen, wenn ihr Mann kam. Sobald er weg war, zog sie alles her­vor und bewunderte sich damit vor dem Spiegel. Eines Mittags kochte sie ihrem Mann Bohnen, denn Boh­nen waren sein Leibgericht.

"Wie gut es hier duftet", sagte der Mann, als er ins Haus trat. Er setzte sich an den Tisch und begann zu löffeln. Gleich darauf warf er den Löffel enttäuscht wieder hin. "An den Bohnen fehlt das Salz!" rief er. Das wusste die Frau, denn das Salz war ihr ausgegangen. Sie hatte vergessen, es zu kaufen, als sie das letzte Mal von der Insel hinüber zum Festland gefahren waren. Weil sie es nicht zugeben mochte, sagte sie: "Warte, ich hole das Salz aus dem Schuppen."

Sie lief nach draußen und rannte schnell an den Strand. Dort zog sie die Mühle unter dem Stein hervor. Sie drehte den Griff nach rechts und schon hatte sie eine Handvoll Salz.

"Was machst du dort? Ist dort etwa der Schuppen, in dem das Salz sein soll?" schrie der Mann vom Haus her. "Nein", schwindelte die Frau, "ich spüle mir nur die Hände", und sie warf in ihrem Schreck die Mühle ins Was­ser. Dabei vergaß sie in der Eile, den Griff nach links zu drehen.

Eine Welle trug die Mühle davon. Sie muss irgendwo auf dem Meeresgrund liegen und immer noch mahlen, denn inzwischen ist das ganze riesengroße Meer salzig gewor­den.