Es ist für uns - Europäer - schwer zu glauben, dass man durch Überarbeitung ums Leben kommen kann. In Japan dagegen gibt's immer mehrere Fälle von solchen merkwürdigen Toden. Die Japaner haben dafür ihre eigene Bezeichnung - Karoshi - erfunden. Vor allem lange Arbeitszeit hat dazu beigetragen, dass sich so viele Menschen dem Tod aussetzen. Japanische Arbeitnehmer haben eine falsche Vorstellung über das Prestige der Arbeitszeit. Wenn sie kein Schlafbedürfnis hätten, dann würden sie vermutlich den ganzen Tag arbeiten. Sie wollen keine Freizeit haben, weil sie keine Ahnung haben, was sie damit anfangen sollen.

In Japan wird es heutzutage oft über die Arbeitszeitverkürzung - Jikan Tanghuku - diskutiert. Viele japanische Unternehmer und Betriebsgewerkschaftler machen sich Gedanken, wie sie die Arbeitszeit reduzieren und eine neue effiziente Arbeitsweise erreichen könnten.

In Europa dagegen brauchen sich die Arbeitgeber nicht darum zu kümmern, dass ihr Arbeitnehmer durch Überarbeitung stirbt. Ein durchschnittlicher deutscher Industriearbeiter arbeitet 388 Stunden pro Jahr weniger als sein Kollege in Japan. Außerdem stehen ihm 30 Tage Jahresurlaub, während einem Japaner nur 15.

Zusammenfassend könnte man sagen: Andere Länder, andere Arbeitssitten. Meiner Meinung nach ist es nicht wichtig, wie lange man pro Tag arbeitet. Die größte Bedeutung hat die Effizienz der Arbeit.